Nach der schweren Tür habe ich begonnen, einen schweren (wieder mal) Tisch aus Esche und Eiche zu bauen. Die Entwurfsphase zog sich länger hin, da die Auftraggeber spezielle Anforderungen hatten…
Der Tisch mit den Maßen 1,80×1,00m sollte auf 2,80 ausziehbar sein. Dafür gibt es eine Mechanik (ALU 77 FRONTSLIDE) die allerdings nach Vorgabe verbaut an der ausgezogenen Seite zum Vorschein kommt. Das sollte nicht sein. Nach länglicher email-Korrespondenz konnte ich das zumindest auf dem Papier so darstellen, dass es unter Umständen funktionieren würde.

Dazu musste ich die Schienen um 180 Grad drehen um die bewegliche Holzzarge, die normal Innen an der Schiene montiert ist, auf die Aussenseite zu bekommen. So weit der Plan…
Zuerst fabrizierte ich das Untergestell aus Esche. Die Kunden wünschten sich ein helles Tischuntergestell und eine dunkle Platte. Die Tischbeine wurden aus auf Gehrung verleimte Bretter gefertigt.
Oben und Unten habe ich in den Zwischenraum Kanthölzer eingeleimt. Die Zargen habe ich mit den Beinen mit 140er Dominos (Flachdübel) verbunden.
Die Platten sind 40mm stark. Zur Stabilisierung habe ich zuerst 140mm lange Flachdübel quer zwischen die zu verleimenden einzelen Bohlen gesetzt. Unter die Platten kamen dann in entsprechende Ausfräsungen Gratleisten aus Aluprofil mit Stahlkern. Trotzdem wird das noch gehörig arbeiten.
hier sieht man die Flachdübel
Für die Verbindung der beweglichen Teile habe ich mich für Nut und Feder entschieden, da Langholz auf Querholz trifft und das unterschiedlich arbeitet.

In die vier kleinen Platten mussten danach die Scharniere eingepasst werden. Die gesamte Klappmechanik passte gerade so zwischen die Zargen und die Auszugsmechanik. Noch ein wenig Gefummel und eine Auflage für die Platten im eingeklappten Zustand konstruieren und beide Tisch“hälften“ konnten miteinander verbunden werden.
Die Eichenplatten habe ich nach dem Verputzen und Schleifen mit Ammoniak gebeizt. Die grösseren Astlöcher wurden zuvor mit Kunstharz ausgegossen. Abschliessend kam ein Öl-Wachs-Gemisch zum Einsatz.
auf den Hänger und ab nach Mecklenburg. hier hat er sein Zuhause gefunfen
Für die enge gewendelte Treppe war es von Vorteil, dass man den Tisch in zwei Teile zerlegen konnte. Sonst wäre nur der Weg über den Balkon übrig gewesen.
Sieht sehr gut aus! Passt klasse in das Esszimmer und zu den Stühlen.
Ich hab bisher mit Ammoniak nur geräuchert. Wie geht Beizen damit? Wird Pulver in Ammoniak gelöst und danach gestrichen. Kann mir nicht vorstellen dass man dazu 25%ige Ammoniak Lösung wie beim Räuchern verwendet. Oder?
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Ich habe 30%ige Lösung. Einfach einstreichen, Einwirken lassen, fertig.
Gut für Lüftung sorgen, besser im Freien!!
Die chemische Reaktion mit der Gerbsäure ist die gleiche.
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😁😁👍
Kay
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Sehr schönes Teil – gewisse Ähnlichkeiten eingeschlossen :-))
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Damal waren die hellen Beine aber nicht beabsichtigt…
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