Woche zwei

Dienstag, 12. August

Seit gestern gibt es eine Invasion von Eintagsfliegen. Stirnlampe anmachen ist ganz nervig! Ich habe mein iPad auf kleiner Flamme brennen, aber die Viecher tummeln sich auf dem touchscreen. Pech haben die, die auf den Buchstaben sitzen, die häufig benutzt werden! Oder auf dem Komma und der shifttaste… Aber sie sterben ja eh in dieser Nacht…

Morgens liegen die an einigen Häusern zentimeterhoch. Das wird dann von manchen gegessen. Ein Lehrling hat heute eine Hand voll mitgebracht und Hähme der anderen geerntet. War zu einer Paste geknetet. Ich hab das probiert. Bis auf die Sandkörner darin, hat das nicht schlecht geschmeckt. Alles Proteine!

Unterrichten ist anstrengender als ein Boot zu bauen!
Ab und an bin ich am Verzweifeln. Rob, der Mangofarmer meinte nur: „You can hate them, or You can work with them“. Dazwischen gäbe es nix.
Ich versuche es trotzdem. Morgen werden wir die Gruppe verkleinern. Zwölf sind zu viel, denn Anania und Baraka verlassen sich zu sehr auf mich. Ich muss zuteilen und Obacht geben, korrigieren. Selbständig arbeiten können nur zwei bis drei von den Lehrlingen. Ich habe auch keinen Überblick, wer da ist und wer nicht. Habe Anania beauftragt, Buch zu führen.

Samstag Abend bin ich über die Berge nach Matema gelaufen. War schon dunkel, als ich am Ortseingang war. Habe mit Thomas über die Nachsten Schritte zur Erweiterung seines Blue Canou Camps gefachsimpelt und ein paar kalte Bier gertrunken.
Im Ressort, das von den Schweizern betrieben wird (Lakeshore) ist der Preis des Bieres seit Weihnachten von 2500 auf 4000TSH gestiegen. Da haben sie bald europäisches Niveau erreicht.
In Matema war am Wochenende schon wieder Stromsperre. Viel Energie wird hier aus Wasserkraft gewonnen. Wenn die Flüsse trocken fallen ist Pumpe. Eine wenig mehr Solarfelder würde das Problem beheben. Aber die Regierungsideoten und das Parlament (wenn man das so nennen will) erheben sinnlosen Zoll auf Solartechnik. Nur um ihre gieriegen Wänster zu füllen…

Gesten hab ich mich zur grössen Freude der Schülerschaft vertan. Beim Anleimen eines Teils der Hobelbank hab ich die Seiten vertauscht. Der Purleim zieht bei der hohen Luftfeuchtigkeit sofort an. Ich habe alles versucht aber dann half nur noch die Säge…
Wo ich doch immer predige: erst Überlegen, dann Messen, dann noch mal Überlegen…

Die Zigarre hilft nur wenig mir diese Fliegen vom Leib zu halten. Ich muss sehen, wie ich ohne Licht ins Haus und unter mein Moskitonetz komme.

Samstag holen wir das Boot aus dem Wasser. Dann wird unten gereinigt. kalfatert und wo nötig Sikaflex nachgefugt. Ein paar von den weichen Messingschrauben sind offensichtlich gebrochen, die werden wir durch neue von Würth ersetzen.

Heute wollte ich ein luftbereiftes Rad vom Transportwagen des Aussenborders reparieren. Sie sagten, sie bekämen da keine Luft rauf. Ich stellte dann aber fest, dass man ihn nur aufpumpen musste… Ach ja….

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Donnerstag 14. August

Gestern Abend war ich in der TV-Banda, einer länglichen Hütte aus Lehm, Bambus und Stroh. Die meisten Zuschauer waren wie ich für Dortmund. Hat Spass gemacht. Draussen läuft dann ein kleines Aggregat, und der, dem dieTechnik gehört, kassiert Eintritt.

Wir haben die Zahl der Lehrlinge auf neun reduziert. Das ist jetzt entspannter. Es tat mir zwar leid, weil es immer die Schwächsten trifft, aber wir sind einfach kaum voran gekommen. Es bilden sich dann gruppendynamische Situationen, da sind die Leute einfach nicht mehr anwesend. Mir fehlen da die Fähigkeiten.
Heut ging es dann auch einen ganzen Schritt nach vor. Die Leute korrigieren sich gegenseitig. Das Blatt (die Platte) der Hobelbank ist fertig – und besser als ich mir das vorstellen konnte.
Teilweise hat an jeder der vier Ecken einer gearbeitet. Eine zweite muss ich noch schaffen in der Zeit, die andere hebe ich mir dann fürs kommende Jahr auf.

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Und das ist dann Freilichttheater

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Freitag ist noch nicht das Ende der Woche

Morgen wird das Boot raus geholt. Es wird immer wieder gesagt: Samstag um Zwei! Mal sehen, wieviel Leute zusammen kommen. Gebraucht werden mindestens dreissig.

Eben habe ich mir mit meinem Hochofen einen Tee gemacht.

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