Der etwas trostlose Airport in Dar es Salaam
Ikombe 2. August
Es hat alles geklappt!
Thomas vom Blue Canou Camp hatte in Mbeya zu tun und mich nach unseren Besorgungen runter nach Matema mitgenommen.
Unterwegs waren wir noch auf der Farm von Rob. Der züchtet Mango und Kaffee. Sein Vater züchtete schon Kaffee in Simbabwe und sein Grossvater auch.
Die Farm liegt wunderschön abseits der Strasse in den Bergen vor Tukuyu. Wir haben zusammen zwei Ladungen (ca 15kg) Kaffee geröstet.
Ich bin gerädert ins Bett gefallen.
Heute waren pünktlich die Leute aus Ikombe mit dem Boot da. Nach der freudigen Begrüssung haben wir die Pakete verladen und sind über den Nyassa nach Ikombe geschippert. Das Boot funktioniert tadellos! Das hat Freude bei mir ausgelöst.
Wir haben alles eingeräumt, ich habe meine Kammenate eingerichtet und die Hängematte gespannt.
Ikombe Sonntag, 3. August
Der erste Kaffee mit heissem Wasser aus der Kelly Kattle.
Im Gottesdienst habe ich wieder radebrechend zur grossen Freude der Leute ein paar Sätze gestammelt.
Ein Stück Presspappe habe ich mit Schultafelfarbe behandelt, damit es morgen losgehen kann.
Ikombe Montag, 4. August
Um 10.00h sollte es losgehen. Von zwölf angekündigten war einer da.
Danach kamen wieder und wieder einer, inzwischen habe ich alle zwölf Arbeitmappen an den Mann gebracht. Alle bekamen noch ein Schulheft, einen Stift, einen Zollstock und einen Schlichthobel.
Die Hobel (alle von Ulmia und ECE) habe ich alle über ebay ersteigert.
Auch einen Sack voll Stechbeiteln. Fuchsschwänze und Hämmer habe ich in Mbeya besorgt. Leider habe ich dort auch versucht einfache Winkel zu bekommen. Made in China – der billigste Plunder, den die Brüder hier verkaufen. Man müsste sie dafür schlagen!
Da kann natürlich nichts vernünftiges bei raus kommen.
Wir werden selbst welche herstellen. Das bekommt man genauer hin.
Wir haben heute ein wenig Theorie gemacht, etwas Werkzeugkunde, ein wenig Grundlagenwissen über Holz und wir haben die ersten Teile für eine Werkbank gesägt.
So sieht die Truppe aus:
Dienstag, 5. August
In der Nacht ist ein Mann gestorben, um die 50 Jahre alt. Heute Früh war Geschrei und diedes typische hohe Geräusch zu hören das mit Mund und Zunge gemacht wird. Mittags wurde Musik gespielt und am Nachmittag war das Dorf bei der Beerdigung.
Der Unterricht begann mit der Zusammenfassung dessen, was wir gestern durch genommen haben. Ich habe das Anania übertragen. Das hat er sehr gut gemacht.
Da sieht man auch meine selbst gebaute Tafel.
Ich hab noch ein wenig erklärt, welche Schritte nach dem Hobeln der Beine für die Werkbank folgen werden und dann war wieder Praxis an den krummen „Werkbänken“ von Anania angesagt.
Ich hoffe, dass wir bald die erste Bank fertig haben!
Donnerstag, 7. August
Gestern hab ich mal die Mathekenntnisse getestet: Oh Jeh!
Für das Umrechnen von Millimeter in Zentimeter benutzen ein paar von den Jungs komplizierte Formeln, die ich noch nie gesehen habe. Das simple Komma zu verschieben geht nicht. Wenige können mit Zahlen gar nichts anfangen. Starren auf den Zollstock wie ich auf einen Schaltplan eines Radios.
Ich kann drei Gruppen ausmachen. Die, die schon ein wenig können. Die, denen man bei gutem Willen und Langmut (zweiteres fällt mir schwer) etwas beibringen kann. Und dann ist da der Rest. Vielleicht sind das nur ein bis zwei Kandidaten. Da fehlt mir momentan jede Phantasie.
Heute waren wir Bretter holen in Matema.
Ich habe die Gelegenheit genutzt und zwei kalte Kilimanjaro getrunken. Das hat gezischt!
Auf dem Rückweg haben wir den Einbaum von Baraka ins Schlepptau genommen. Hier kann man sehen, wie die damit umgehen. Ich wäre schon im Sitzen gekentert.
Freitag, 8. August
Morgen ist die Woche um. Ich dachte es geht etwas schneller. Die erste Hobelbank ist noch nicht zur Hälfte fertig. Man muss immer wieder erklären, korrigieren und dann noch mal bei Null anfangen.
Einen guten Whiskey könnt ich jetzt mal vertragen!